Auch als absoluter Blackjack-Fan lohnt es sich, einmal über den Tellerrand zu schauen und andere Kartenspiele ins Visier zu nehmen. Abwechslung tut bekanntlich gut und verhindert natürlich nicht, immer wieder zum eigentlichen Favoriten zurückzukehren. Eher bereichert der regelmäßige Wechsel zu anderen Games das Leben und hält den Kopf flexibel und fit.
Rommé gehört zu denjenigen Kartenspielen, deren Namen fast jeder kennt. Der historische Vorgänger ist wahrscheinlich das mexikanische Conquian, das einige Ähnlichkeiten zu den modernen Rommé-Varianten aufweist. Ja, richtig, wie bei den meisten anderen Kartenspielen auch, handelt es sich hier um ein Game mit mehreren Versionen, die jedoch allesamt dieselbe Basis besitzen. Zum Rommé finden sich auf jeden Fall mehr als zwei, aber höchstens sechs Spieler zusammen, und das Ziel liegt darin, eine vorher festgelegte Punktezahl zu erreichen – oder eine bestimmte Rundenzahl zu überstehen und danach auszuzählen. Genutzt werden zwei Sets der normalen 52 Standardkarten mit der üblichen Wert-Reihenfolge und zusätzlich insgesamt 6 Jokern. Das Spielziel besteht für jeden Teilnehmer darin, alle eigenen Karten abzulegen, entweder durch das Anlegen an bestehende Kartensätze, durch Auslegen von eigenen Folgen und Sätzen oder durch das Ablegen auf dem vorgesehenen Stapel. Folgen bestehen aus aufeinanderfolgenden Karten, die dieselbe Farbe aufweisen; Sätze bilden mindestens drei Karten mit demselben Wert wie KaroB, HerzB und PikB. Wer als Erstes seine letzte Karte loswird, macht »Rommé« – und alle anderen zählen die Punkte auf ihrer Hand, die dann dem Sieger zugeschrieben werden. Also immer schnell weg mit den hohen Werten, denn sonst sahnt sie vielleicht ein anderer ab!
Natürlich gesellt sich auch das Pokerspiel in diese prominente Reihe, schließlich gilt besonders das Texas Hold’em als eines der berühmtesten Kartenspiele der Welt. Benötigt werden mindestens 2 und höchstens 10 Spieler – und ein normales Kartenset ohne Joker. Zum Einsatz gelangen entweder Jetons oder echtes Geld, auf jeden Fall muss es etwas geben, das der Gewinner einsacken kann. Beim Texas Hold’em gibt es normalerweise keine Einsatzlimits, es sei denn, es handelt sich um eine Sondervariante wie zum Beispiel das Pot Limit Texas Hold’em. Wie an dieser Stelle ersichtlich wird, liegt ein besonderes Highlight des Pokerspiels in seiner sagenhaften Vielfalt mit zahlreichen Unterschieden, die es sogar alten Hasen ermöglicht, immer wieder neue Versionen kennenzulernen. Doch zurück zu den Grundregeln: Ein Teilnehmer ist der Dealer, der die Karten ausgibt und als Letztes zum Zug kommt. Nach jeder Spielrunde wechselt dieses Amt zum jeweils linken Nachbarn, sodass jeder mal »drankommt«. In einer Partie Texas Hold’em erhält jeder Mitspieler zwei verdeckte Karten, außerdem kommen fünf Gemeinschaftskarten auf den Tisch. Jeder Teilnehmer hat nun zum Ziel, aus den insgesamt sieben ihm zur Verfügung stehenden Karten ein möglichst starkes 5er-Blatt zu erstellen. Nebenher werden Wetten auf das eigene Blatt platziert, wobei es natürlich auch möglich ist, die Mitspieler gekonnt zu bluffen und so vielleicht auch mit richtig schlechten Karten davonzukommen.
Auch Skat blickt bereits auf eine recht lange Geschichte zurück, der Klassiker hat sich zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus dem Spiel »Schafskopf« entwickelt. Der deutsche Skat-Dachverband zählt mittlerweile fast 1.700 offizielle Vereine, die den leidenschaftlichen Fans dieses Kartenspiels ein Zuhause bieten. Ein kurzer Einblick in die Regeln: Beim heute üblichen Turnierskat sitzen vier Teilnehmer gemeinsam am Tisch, doch das Spiel funktioniert auch mit drei Personen. Jeder erhält 10 Karten auf die Hand, zwei Karten bleiben verdeckt auf dem Tisch liegen. Das Spiel beginnt mit dem sogenannten »Reizen«, wo kräftig geboten wird. Der Sieger des Reizens tritt allein gegen den Rest an und darf außerdem entscheiden, ob die Variante Grand, Null oder Farbe gespielt wird. Das Grand-Spiel kennt nur vier Trümpfe, und das sind die Buben, wobei der KreuzB den höchsten Wert aufweist. Im Farbspiel ist zusätzlich zu den Buben auch eine ganze Farbe Trumpf, während es beim Null-Spiel gar keine Trümpfe gibt. Anfänger sehen das Skatspiel häufig als ziemlich kompliziert an, wohl auch deshalb, weil jedes Mal drei verschiedene Spielmöglichkeiten zur Auswahl stehen. Ihnen sei gesagt: Das alles erscheint nur zu Anfang verwirrend, mit der Zeit geht das Spiel in Fleisch und Blut über!
Zwar lässt sich mit dieser kurzen Beschreibung keines der oben genannten Kartenspiele erlernen, doch gibt sie immerhin einen Einblick in die spannende Welt des Skats, Pokers und Rommés. Ohnehin hat sich das Learning by Doing immer noch als beste Variante erwiesen, als Neuling in ein Kartenspiel hineinzukommen und anhaltend Freude daran zu finden.